1969 erleiden die Bienenhalter erneut empfindliche Völkerverluste. Sieben Königinnen werden in Mayen zugekauft.
Das ist wieder ein schwieriges Jahr für die Imkerei.
Die insgesamt 13 Bienenhalter können von 98 eingewinterten Völkern (Herbst 66) nur 59 (Frühjahr 67) auswintern. Mancher Stand ist ganz verwaist. Nosema-Befall wird als Ursache angenommen.
Der Verein kauft Königinnen beim Züchter Scheuven in Straelen (Niederrhein).
In einem Protokoll von1965 werden interessanterweise auch Zahlen über den Ertrag genannt.
So ernten in diesem Jahr 13 Imker im Schnitt 20 bis 22 kg pro Volk. Sie erzielen 4 DM für das 500g-Glas
Die Umstellung auf die Carnica-Biene ist abgeschlossen. Alle Stände sind mit Reinzuchtköniginnen bestückt.
Es zeigen sich Erfolge in der Haltung und im Ertrag. Der Verein hat 16 Imker mit 136 Völkern.
Im Folgejahr (1963) zählt der Verein nur noch 14 Imker bei gleich gebliebener Völkerzahl.
1961 greift man zu rigoroseren Mitteln, der Milbenseuche Herr zu werden. Es ist von Abschwefeln (Töten von Völkern) die Rede. Die Sperrung wird aufgehoben. Inzwischen bewirtschaften 17 Imker 137 Völker.
Herr Heck, er gehörte schon dem Vorgängerverein ab 1932 an, erhält die Goldene Anstecknadel, Matthias Eßers und Erich Boege die Silberne. Der Verein wechselt das Stammlokal. Bis zum Tage treffen sich die Imker in der Gaststätte „Zum alten Rathaus“.
1960 werden vermehrt Carnica-Königinnen zugekauft. Auf einem weiteren Stand stellt man den Befall durch Milben fest. Merkstein bleibt ein weiteres Jahr Sperrbezirk.
Im Jahre 1959 hat man große Probleme mit der Milbenerkrankung. Es ist wahrscheinlich Befall durch die Tracheenmilbe (Acarapis woodi) gemeint. Merkstein wird Sperrbezirk.
Die Merksteiner Imker entschließen sich nun ganz auf Carnica-Bienen (siehe Bienenrassen) umzustellen.
1958 wandert man zum wiederholten Male in den Raps nach Dirnhausen (?). 1958 halten 18 Imker 147 Völker.
Das Protokoll nennt als 1. Vorsitzenden Paul Grimser, als 2. Vorsitzender N.N. Braun und als Schriftführer Erich Boege. Nach wie vor verwaltet Matthias Eßers die Kasse des Vereins.
Für das 500g-Glas werden in diesem Jahr 3,50 DM bezahlt.
Die Mitgliederzahl schrumpft auf 21 mit 141 Völkern. In diesem Jahr sind die Völker stark von Nosema befallen.
Den Winter 55/56 überleben von 150 eingewinterten Völkern nur 92. Die ungünstige Witterung im Herbst 55 wird als Ursache genannt.
Der Verein wächst, aber um drei auf 25 Mitglieder.
In diesem Jahr werden Troiseck- und Sklenar-Reinzuchtköniginnen gekauft. Die Imkerfreunde Grimser und Queins nehmen sie in Obhut. Die Völker mit den eingeweiselten Königinnen entwickeln sich zufriedenstellend.
Die Pechsträhne setzt sich fort. Auch im Winter 54/55 sind die Bienenverluste wieder sehr hoch.
Die Zahl der Imker schrumpft erneut, nunmehr auf 22.
Der Verein bestellt zwei Reinzuchtköniginnen. Sie können aber nicht geliefert werden, das Wetter spielt in diesem Jahr nicht mit.
Die Zahl der Imker schrumpft auf 25, die der Völker auf 159.
Die letzten drei Jahre werden von den Bienenhaltern als enttäuschend eingestuft. Die insgesamt unbefriedigenden Ernteergebnisse führen zu intensiverem Nachdenken über die Ursachen und über Wege aus der Misere. Man erörtert, Carnica-Reinzuchtkönigin-nen (siehe hierzu auch Bienenrassen) der Linien Peschetz, Troiseck und Sklenar anzuschaffen und zu prüfen. Im Protokoll ist verzeichnet, dass mit sechs Bienenrassen experimentiert wird. (Heute würde man wohl eher von Linien sprechen.)
Kollege Queins löst als Zuchtobmann M. Eßers ab.
Der Honigpreis, einschließlich Glas, steigt auf 3 DM für 500 g.
Dies ist ein schwarzes Jahr! Im Winter 52/53 gehen 54 Völker ein.
Man mutmaßt, dass mangelnde Einfütterung die Ursache sein könnte. Der Imkerfreund Jansen erleidet Totalverlust. Hochwasser der Wurm verwüstet seinen Stand und vernichtet seine Völker. Diese Ereignisse zeigten Wirkung.
Im Jahre 52 sind 30 Imker verzeichnet.
Die Vereinsmitglieder besuchen die Zuckerfabrik in Jülich.
Im Jahr 1951 zählt der Verein 31 Mitglieder mit 232 Völkern.
Für ihre Verdienste in der Bienenhaltung werden Peter Sahler, Josef Heck und Kollege Krantz durch Verleihung der Silbernen Ehrennadel geehrt. Mit dem Ergebnis der Wanderung in die Heide ist man zufrieden. Es wird als gut bezeichnet.
Die Imker bemühen sich verstärkt um Verbesserung der Bienenweide. Unter tätiger Mithilfe des EBV pflanzt man Bäume, Sträucher und sät in größerem Maßstab Kräuter. Erstmals spricht der Chronist von Problemen mit der Landwirtschaft. Die chemische Bekämpfung des Kartoffelkäfers und des Unkrauts schädigt vor allem stark die Völker, welche im engeren Stadtbereich Herzogenraths stehen.
Gottlob wird seit der Währungsreform (1948) der Zucker nicht mehr bewirtschaftet, was die Winterversorgung der Völker sehr erleichtert.
Im Kreis Erkelenz befällt Faulbrut (Europ./ Amerikan. (?)) die Bienen einiger Stände.
Erich Boege wird neuer Schriftführer.Man nutzt die Heidetracht in der belgischen und der Teverener Heide (Spättracht aus Besenheide – Calluna vulgaris (Bienenweide/Trachtpflanzen)).
Der spätere langjährige Vorsitzende Leopold Billmann tritt dem Verein bei. Sein Nachbar und Freund P. Grimser hat ihn für die Bienenhaltung begeistern können.
In diesem Jahr übernimmt M. Eßers neben seinem Amt als Kassierer auch das des Zuchtwarts. Die Schaffung dieser Funktion spiegelt das Bemühen um die Verbesserung der Bienensubstanz. Man entschließt sich, Tiere der „Kleinewegen-Rasse“ einzukreuzen. Kleinewegen war ein Züchter vom Niederrhein, der um 1935 Italienerbienen ( Apis m. mellifica Ligustica) züchterisch bearbeitete. Man würde korrekt besser von Linie als von Rasse sprechen.
Die ersten Protokolle der Vereinstreffen nach 45 spiegeln deutlich die Notsituation der Zeit.
Zur Auffütterung der Bienen für den Winter erhalten die Imker nur Zucker, wenn sie als Vorleistung 4 Pfund (2 kg) Honig je Volk abliefern.
Bei der Auslieferung des Zuckers fehlen dann 25 kg (1947). Auch das symptomatisch!
Im Jahre 1946 wählt man dann Paul Grimser zum 1. Vorsitzenden, zum Schriftführer Hubert Klein und zum Kassierer Matthias Eßers (frühere Schreibweise Ehsers). Dem Verein gehören nunmehr 18 Imker mit immerhin schon 85 Völkern an.
Im Bienenzuchtverein Merkstein finden sich zunächst 15 Imker zusammen, die mit den Völkern beginnen, welche die Verwüstungen der letzten Kriegstage überstanden haben (8. Aug. 1945). Erster Vorsitzender wird Peter Sahler, Schriftführer Gottlieb Neuhaus.