Nosemose ist eine Erkrankung des Darmtraktes der Honigbiene (Apis mellifera). Sie tritt vor allem vermehrt während feuchtkühler Wetterperioden auf. Symptomatisch ist Durchfall. Vorwiegend für individuenschwache Völker kann die Infektion bedrohliche Ausmaße annehmen.
Überlebensfähige Völker sollten im Herbst wenigstens 5000 Bienen haben. Sie besetzen dann fünf Wabengassen im Zandermaß oder sechs im Deutsch-Normalmaß. Stärkere Völker haben natürlich bessere Chancen, ihren Wärmehaushalt zu regulieren. Nicht selten brechen Völker in Folge des Befalls im zeitigen Frühjahr zusammen. Zu diesem Zeitpunkt treffen zwei die Nosemose fördernde Faktoren zusammen. Die erkrankten Bienen können bei kaltfeuchter Witterung nicht ausfliegen und koten im Stock ab. Über Berührung mit dem Kot erfolgt aber die primäre Ansteckung. Zudem steigt auf Grund der ansteigenden Bruttätigkeit die Nesttemperatur. Nosema braucht zur optimalen Entwicklung eine Außentemperatur zwischen 31 und 35°C.
Befallene Völker erkennt man an kotverspritzten Flugbrettern und Waben. Gesunde Bienen entleeren ihre Kotblase kaum im Stock oder in unmittelbarer Nachbarschaft zum Stock. Erreger der Nosemose ist das noch zu den Protozoen gehörende Microsporidium Nosema apis. Die systematische Einordnung ist im Fluss. Neuere Forschungen lassen die Zuordnung zu einzelligen Pilzen als sinnvoller erscheinen.
Nicht selten kommt es zur Selbstheilung der Völker, sobald die Tracht einsetzt. Es schlüpfen in der aufsteigenden Linie im Frühjahr viele Jungbienen. Alte und kranke Bienen verlassen das Volk, so dass die Schadschwelle irgendwann absinkt und die verbliebene Sporenmenge nicht mehr virulent wirkt. Eine gewisse Restmenge ist in fast jedem Volk nachzuweisen.
Weil es auf die Umstände für den Ausbruch ankommt, gehört Nosemose, wie Amöbenruhr übrigens auch, zu den sogenannten Faktorenerkrankungen.