In der Haupttrachtphase, Mitte April bis Ende Juni, Anfang Juli, muss spätestens alle 9 Tage eine Durchsicht erfolgen ( Arbeiten: Schwarmkontrolle, Erweiterung, Ablegerbildung).
Die in der Tabelle angegebenen Zeitspannen beziehen sich nur auf die Arbeit am Volk, auf den Moment, in dem der Imker das Volk öffnet bis zum Zeitpunkt des Schließens der Beute bzw. bis zum Abschluss des Arbeitsganges. Die Angaben fußen auf den Erfahrungen des Autors mit Magazinbeuten der Typen Segeberger DNM, Taunus-Zander-Maß und Liebig/Hohenheimer Holzbeuten, falzlos im Zandermaß.
Zeitpunkt im Jahr | Dauer |
Februar: 1 bis 2 Durchsichten (Futterkontrolle usw.) a´ 10 Minuten | 10 Minuten |
März bis Anfang April: 2 bis 4 Kontrollen, je nach Witterungsverlauf | 20 Minuten |
Mitte April bis Juni, 106 Tage, 106 : 9 = 11,7 a` 10 Minuten (Schwarmkontrolle, Erweiterung (Ablegerbildung, 2 x 15 Min.)), 12 x 10 Minuten +. 2 x 15 Minuten |
120 Minuten |
Juli bis September: Schwarmtrieb nimmt deutlich ab, 4 bis 8 Kontrollen a` 10 Minuten | 40 Minuten |
Füttern in 2 Arbeitsgängen a` 10 Minuten | 20 Minuten |
2 x As- und 1 x Ox-Behandlung a` 15 Minuten | 30 Minuten |
Teilen, Wiedervereinigung, Königinnenwechsel bei Volk, Vereinigen von 2 Völkern | 30 Minuten |
Schleudern, Honigbehandlung bei einem Volk, 2 x 7 Stunden | 420 Minuten |
Arbeitsaufwand je Volk je Jahr/ gerundet | ca. 11 Std./ Jahr |
Zu Beginn wird man sicher mehr Zeit einplanen müssen. Erfahrene Imker(innen) arbeiten möglicherweise auch rationeller.
Hierzu ein Zitat aus Grundwissen für Imker, Grundlagen, Planung, Keine Zeit für Bienen?, 01–03–01: „Als Faustregel für den Gesamtarbeitsbedarf kann man 10 Stunden pro Bienenvolk und Jahr veranschlagen.“
Frau Dr. Aumeier (Ruhr-Universität Bochum) betreut zeitweise mehrere hundert Völker. Sie ermittelte im Schnitt eine Arbeitsbelastung pro Volk von sieben Stunden, aufgegliedert
für die Völkerführung 3 Stunden
für Honigverarbeitung und Vermarktung 3 Stunden
für die Aufarbeitung von Wachs und Waben 1 Stunde
Das ist schon ambitioniert und setzt eine sehr erfahrene Kraft voraus. Frau Aumeier merkt selber an, dass bei weniger Routine leicht auch die fünffache Stundenzahl benötigt wird, was ich nur unterstreichen kann.
Bereitlegen des Werkzeugs, Beschaffung, Pflege des Materials, Wege von und zum Bienenstand, Wandern zu besonderen Trachten dürften naturgemäß sehr unterschiedlich im Zeitaufwand sein, dies alles kann hier natürlich nicht tabelliert werden.
Der Aufwand pro Volk sinkt in der Regel mit der Anzahl der Völker. Der Synergie-Effekt zeigt sich vor allem beim Schleudern, bei Honigpflege und den übrigen, nicht tabellegeführten Arbeiten.
Die Höhe der Arbeitsbelastung hängt auch vom Wetter ab – gute Tracht erhöht den Aufwand, anhaltend schlechtes Wetter zwingt u. U. aber ebenfalls zu zusätzlichem Tun (Notfütterung).
Bei Hinterbehandlungsbeuten (Bienenhaus) müssen mehr Jahresstunden angesetzt werden.
www.die-honigmacher.de – Internetseite mit sachlich korrektem Inhalt und umfangreichem Angebot an Information rund um die Biene
www.bienenkunde.rlp.de (Varroawetter)
Frau Dr. Aumeier und Dr. Gerhard Liebig bieten folgende Info-Quellen an:
www.immelieb.de (Filme und Tipps)
www.ruhrstadt-imker.de (newsletter abonnieren)
Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen / Bieneninstitut Kirchhain
www.llh.hessen.de/fachinformation/veroeffentlichungen.html – dort viele interessante PDFs
Wer sich in die Materie einarbeiten will, dem sei die Schulungsmappe „Grundwissen für Imker“ empfohlen.
Sie ist erschienen im Deutschen Landwirtschaftsverlag www.dlv.de, dort Shop, dort Imker, dort Grundwissen Imker, 25 €. Empfehlenswert auf dieser Seite auch „Varroa unter Kontrolle“, 1 €